Ordnung Greifvögel (Accipitriformes)

Greifvögel sind eine Ordnung vorwiegend fleischfressender Vögel.
Lange wurden die Tiere als Raubvögel bezeichnet, gejagt und getötet, da sie lebende Beute jagen und ihnen viele negative Eigenschaften angedichtet wurden. So wurde z.B. der Bartgeier aufgrund des Irrglaubens, er würde Lämmer erlegen, auch Lämmergeier genannt. Noch vor wenigen Jahrzehnten bestand die Gefahr der Ausrottung mancher Arten, dabei sind oft kranke oder geschwächte Tiere ihre Beute, Greifvögel halten den Bestand von Schädlingen wie Wühlmäuse klein, sie beseitigen Aas und tragen so zum biologischen Gleichgewicht bei.
Heute genießen alle in Deutschland vorkommenden Arten ganzjährig Schonzeit, sie dürfen nicht mehr gejagt werden.

Turmfalke, 11.08.2022 Turmfalke, 11.08.2022 Turmfalke, 11.08.2022 picture galleries for websitesby VisualLightBox.com v6.1
Familie Falkenartige (Falconidae)

Turmfalke (Falco tinnunculus)
Jettingen-Scheppach, 11.08.2022;
am häufigsten vorkommender Falke und nach dem Mäusebussard häufigster Greifvogel Mitteleuropas; früher waren alte Baumhöhlen bevorzugter Nistplatz, inzwischen häufig in Kirchtürmen heimisch; steht oft an einer Stelle in der Luft (sogenannter Rüttelflug), um ultraviolettes Licht wahrzunehmen und so Kot und Urin von Kleinnagern zu orten, Männchen rostbraune Gefiederoberseite mit schwarzen Rautenmustern, grauer Kopf, grauer Schwanz mit schwarzer Endbinde, Weibchen eher unauffällig braun mit dunklen Querbändern am braunroten Rücken; 2007 in Deutschland und 2008 in der Schweiz "Vogel des Jahres".


Familie Habichtartige (Accipitridae)

Mäusebussard (Buteo buteo)
Jettingen-Scheppach, 28.03.2008, Stäfa (Schweiz), 08.04.2011;
in weiten Teilen Europas verbreitet, in Deutschland flächendeckend vertreten; benötigt offene Flächen, auf denen er jagen kann, hält gerne von einer erhöhten Sitzwarte Ausschau nach Beute, häufig auf Pfählen an Straßenrändern, brütet in Feldgehölzen oder an Waldrändern; unterschiedliche Gefiederfärbungen von weißlich bis dunkelbraun, Querbinde zwischen dunklerer oberer Brust und etwas hellerem Bauch, Schwanz weiß-grau mit grauen Querbändern.

Rotmilan (Milvus milvus)
Tussenhausen, 20.07.2016, 29.05.2017, 01.06.2018, 10.08.2020, 19.07.2022;
auch wegen des tief gegabelten Schwanzes Gabelweihe genannt; bis vor einigen Jahren in Europa aufgrund der ständigen Verfolgung durch den Menschen sehr starken Bestandseinbußen und einer der seltensten Greifvögel, etwa seit 2010 nehmen die Bestände wieder zu, der Rotmilan steht auf der Vorwarnliste; rostfarbene Grundfarbe des Gefieders, auf der Unterseite weiße Flügelfelder, schwarze, tief gefingerte Handschwingen; äußerst elegante Flieger, ernähren sich überwiegend von kleinen Säugetiere wie Wühlmäusen und Aas.

Wiesenweihe (Circus pygargus)
Stäfa, Schweiz, 17.06.2012 (3);
Lebensraum offene Kulturlandschaften; jagt über offenem Gelände, Beute sind kleine Säugetiere wie Wühlmäuse und größere Insekten; brütete ursprünglich in Mooren und Feuchtwiesen, infolge Zerstörung der Lebensräume durch Trockenlegung und intensive landwirtschaftliche Nutzung von Niederungen Verlagerung der Brutplätze auf landwirtschaftlichen Flächen, wo die Brut wiederum durch Erntemaschinen stark gefährdet ist, Brutverluste auch durch natürliche Feinde wie z.B. Wildschwein, Marder und Fuchs; in Bayern steht die Wiesenweihe auf der höchsten Gefährdungsstufe, d.h., sie ist vom Aussterben bedroht.


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Aktualisiert 03/2024