Ordnung Rosenartige (Rosales)

 

Familie Rosengewächse (Rosaceae)

Gattung Äpfel (Malus)
Apfel (Malus)

Apfelblüte, 13. Mai 2006, Jettingen-Scheppach;
Es gibt etwa 40 Apfelbaumarten, die auf der ganzen Welt verbreitet sind, bekannteste Art ist der Kulturapfel (Malus domestica). Ursprünglich wahrscheinlich aus dem Gebiet zwischen Euphrat und Tigris stammend, ist der Apfel einer der ältesten kultivierten Obstbäume. Seit Jahrhunderten werden Äpfel gezüchtet, veredelt, verfeinert. Es wird versucht, die Pflanzen resistent gegen Schädlinge und äußere Einflüsse zu machen – oft mit dem Einsatz von Pestiziden in den großen Anbaugebieten.

Viele Mythen, Geschichten, Sprichwörter gibt es zum Thema Apfel. In vielen Kulturen gilt der Baum als Paradiesbaum, für die Kelten war der Apfelbaum einer der sieben heiligen Bäume, im Christentum ist der Apfel die Frucht der Verführung, die Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis pflückten.
Ein englisches Sprichwort sagt "One apple a day keeps the doctor away".

Gattung Frauenmantel (Alchemilla)
Gewöhnlicher Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)

Jettingen-Scheppach, 02.07.2013;

Gattung Mädesüß (Filipendula)
Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)

Pfäffikersee, Auslikon (Schweiz), 06.07.2011, 13.07.2012;

Gattung Mehlbeeren (Sorbus)
Eberesche (Sorbus aucuparia)

Tussenhausen, 28. Juli 2020 (2), 23. August 2020;
Der häufiger als Vogelbeere bezeichnete Baum ist europaweit, besonders in den Mittelgebirgen, verbreitet und war 1997 in Deutschland "Baum des Jahres".

Für Insekten, Vögel und Säugetiere ist die Vogelbeere eine wertvolle Futterpflanze. Mehr als 60 Vogelarten schätzen die kleinen Beeren. Seidenschwänze, die in manchen Jahren aus Nordeuropa bei uns überwintern, aber auch Rotfuchs, Dachs und Nagetiere wie Siebenschläfer oder Haselmaus mögen die Früchte. Eichelhäher, die sich im Boden Wintervorräte anlegen, tragen zur Ausbreitung der Eberesche bei.

Entgegen einer im Volksglauben noch verbreiteten Annahme sind die Früchte der Eberesche ungiftig. Die Beeren enthalten lediglich Parasorbinsäure, die einen bitteren Geschmack hervorruft und zu Magenproblemen führen kann. Durch Kochen wird diese zu Sorbinsäure abgebaut und so lassen sich Vogelbeeren zu schmackhaften Produkten verarbeiten.

Auch im Brauchtum spilet die Eberesche eine bedeutende Rolle. In der germanischen Mythologie war die Eberesche als Glück bringender Baum dem Gott Thor geweiht. Nach dem keltischen Baumkreis zählt die Eberesche zu den Lebensbäumen, in ihrem Zeichen Geborenen wird Lebensfreude und Anpassungsfähigkeit an schwierige Lebensumstände nachgesagt. Einem irischen Sprichwort zufolge gilt die Vogelbeere als Schutzbaum gegen Blitzschlag und Hexenzauber. Im Erzgebirge ist der "Vuglbärbaam" Nationalbaum.

Gattung Prunus
Japanische Blütenkirsche (Prunus serrulata)

Bad Grönenbach, 28.04.2007;
Die Japanische Blütenkirsche ist eine Zierkirsche, die bereits im April in den ersten wärmeren Tagen ihre zahlreichen Blüten entfaltet. Leider ist die Blütenpracht schon Anfang Mai wieder zu Ende.

Die Blütenkirsche ist eng mit der Kultur Japans verbunden. So symbolisieren Zartheit und Duft der Blüten traditionelle Werte wie Reinheit und Einfachheit, Schönheit und der Vergänglichkeit nach nur kurzer Zeit wird mit dem würdigen Tod junger Samurai verglichen. Hanami ("Blüten betrachten") ist die bekannte japanische Tradition, in jedem Frühjahr mit Kirschblütenfesten die Schönheit der in voller Blüte stehenden Bäume zu feiern.

Vogelkirsche (Prunus avium)
Stäfa, Schweiz, 15.04.2015 (2), Tussenhausen, 27.08.2020;
Die Vogelkirsche ist die Wildform unserer Süßkirsche und auch als Wild- oder Waldkirsche bekannt. Sie ist europaweit mit Ausnahme des hohen Nordens sowie in Kleinasien und im Kaukasus zu finden, ihre Blütezeit reicht von April bis Mai. Der Name leitet sich vom lateinischen Wort für Vögel (Avis) ab, weil Vögel gerne das Fruchtfleisch, im Fall des Kernbeissers auch die Kirschkerne, vespeisen. Der Mensch isst lieber die allgemein als Süßkirschen bezeichneten Zuchtformen Knorpel- und Herzkirsche.

Die Vogelkirsche gehört zu den Obstbäumen, die als Barbarazweig verwendet werden, d. h. an Zweigen, die am Barbaratag (4. Dezember) im warmen Zimmer in die Vase gestellt werden, erscheinen noch vor Weihnachten Blüten.
In Deutschland war die Vogelkirsche Baum des Jahres 2010. Ihre ökologische Bedeutung liegt besonders in der jahreszeitlich frühen und reichen Blüte als beliebte Bienenpflanze. Das hochwertige Holz der Vogelkirsche wird auch beim Instrumentenbau verwendet.

Gattung Rosen (Rosa)
Bibernell-Rose (Rosa spinosissima)

Wüstenbrand, 22.06.2013;
leicht duftende einzelne Blüten, fünf weiß bis rötliche Kelchblätter, nach dem Abblühen ausgebreitet; Blütezeit Mai bis Juni.

Hecken-Rose (Rosa corymbifera)
Wüstenbrand, 22.06.2013;
mit der Hundsrose nah verwandt, unterscheidet sich durch größere Blüten und weniger Stacheln, Unterseiten der Laubblätter behaart.

Hundsrose (Rosa canina)
Frauenhof im Allgäu, 09.07.2006, 24.12.2006;
häufigste wild wachsende Art dieser Gattung; die reifen Früchte, die Hagebutten, sind häufig länglich und tragen keine Kelchblätter, werden für Tees und Hagebuttenwein verwendet.

Kartoffel-Rose (Rosa rugosa)
Frauenhof im Allgäu, 12.08.2006;
kommt ursprünglich aus Asien; Blütezeit Juni bis September; Hagebutten relativ groß.


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Aktualisiert 02/2023