Spinnentiere (Arachnida) sind eine Klasse im Stamm der Gliederfüßer (Arthropoda). Webspinnen, Weberknechte und Skorpione sind die Hauptordnungen dieser Klasse, wobei Webspinnen die artenreichste Ordnung sind.
Alle Webspinnen leben räuberisch, ihre Beutetiere sind vor allem Insekten.

Äußerliche Merkmale der Spinnen sind ein deutlich zweigeteilter Körper in Vorder- und Hinterleib sowie die acht Beine. Besonders wegen der langen behaarten Beine genießen Spinnen wenig Sympathie. Doch gerade die auf den Beinen sitzenden Haare sind hochempfindliche überlebensnotwendige Tastorgane.

Im Gegensatz zu echten Spinnen bauen Weberknechte keine Fangnetze. Bei Weberknechten sind Vorder- und Hinterkörper miteinander verwachsen, sie verfügen nicht über Gift-, sondern über Stinkdrüsen.

Apenninenkanker
Phalangium opilio picture galleries for websitesby VisualLightBox.com v6.1
Ordnung Weberknechte (Opilionida)

Familie Echte Weberknechte (Phalangiidae)

Apenninenkanker (Opilio canestrinii)
Werdau, 12.08.2011, Weibchen;
im Unterschied zu Webspinnen sind bei den Weberknechten Vorder- und Hinterkörper verwachsen, meist sehr lange Beine, haben keine Gift-, sondern Stinkdrüsen, aus denen sie ein für ihre Beute oder für Fressfeinde betäubendes bis tödliches Sekret ausstoßen.

Familie Schneider (Phalangiidae)

ohne deutschen Namen (Phalangium opilio)
Stäfa (Schweiz), 14.08.2012;
eine von fünf in Europa vorkommenden Arten der Gattung Phalangium, Männchen werden vier bis sechs Millimeter, Weibchen bis sieben Millimeter lang, dunkler Sattelfleck auf dem Rücken beim Weibchen weiß begrenzt.


Ordnung Webspinnen (Araneae)

Familie Baldachinspinnen (Linyphiidae)

Gemeine Baldachinspinne (Linyphia triangularis)
Werdau, 19.07.2011, 14.08.2011;
eine der häufigsten Baldachinspinnen in Mitteleuropa, der Name resultiert aus dem baldachinartigen Netzbau, weltweite Verbreitung durch den Flugfaden, der sie mit Hilfe aufsteigender Luftströmungen über mehrere 100 Kilometer trägt, Spinne des Jahres 2014.

Familie Dornfingerspinnen (Cheiracanthiidae)

Ammen-Dornfinger (Cheiracanthium punctorium)
Pfäffikersee, Auslikon (Schweiz), 10.08.2012;
wärmeliebend, ursprünglich südlich der Alpen beheimatet, Körperlänge bis 1,5 cm, Männchen etwas kleiner, kräftig ausgeprägte Kieferklauen zwischen grünlichgelber bis gelbbrauner Färbung, am unteren Teil dunkler in Farbe der Giftklauen, Kopf rot-orange, Hinterleib gelblich bis olivgrün, gerne im hohen Gras, baut aus langen Halmen ihr Nest, Weibchen können zwischen Juli und September aggressiv und bissig sein, um ihre Eier zu schützen, das Gift ist in der Regel für Menschen nicht lebensbedrohlich, aber unangenehm.

Familie Kräuselspinnen (Dictynidae)

Gelbe Kräuselspinne (Nigma flavescens)
Stäfa (Schweiz), 18.07.2012;
auch Gelbliche Lauerspinne genannt, Vorderkörper oberseits rotbraun, beim Weibchen mit einem hellen Rand, Brustplatte gelblich, Hinterleib und Beine beim Weibchen hellgelb bis hellbraun, auf der Oberseite feine netzförmige Zeichnung, Hinterleib und Beine sind Männchen rotbraun gefärbt.

Herbstspinne Herbstspinne  picture galleries for websitesby VisualLightBox.com v6.1
Familie Herbstspinnen (Metidae)

Herbstspinne (Metellina segmentata)
Werdau, 21.09.2011, Tussenhausen, 23.09.2016;
Netz schräg bis senkrecht, sitzt meist in der Mitte des Netzes mit dem Vorderleib nach unten und mit der Unterleibsseite zur Sonne, Weibchen bis 9 mm, Männchen bis 7 mm Körperlänge.

Enoplognatha latimana picture galleries for websitesby VisualLightBox.com v6.1
Familie Kugelspinnen (Theridiidae)

ohne deutschen Namen (Enoplognatha latimana/Enoplognatha ovata)
Werdau, 19.07.2011;
sichere Unterscheidung zwischen Enoplognatha latimana und Enoplognatha ovatanur nur durch genitalmorphologische Untersuchung möglich, Vorderkörper cremefarben mit schwarzer Umrandung und schwarzem Mittelstrich, Hinterkörper cremfarbene bis grünliche Grundfarbe mit schwarzen Punkten, Zeichnung kann variieren, Männchen erreichen eine Körperlänge von maximal 5 mm, Weibchen werden bis 7 mm groß.

Familie Radnetzspinnen (Araneidae)

Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus)
Werdau, 20.09.2009, 28.08.2012;
häufigste Vertreterin der Gattung Kreuzspinnen (Araneus) in Mitteleuropa, mit einer Körperlänge von bis zu 18 mm (Weibchen) und 10 mm (Männchen) größte einheimische Spinne, Spinne des Jahres 2010, zweijähriger Lebensrhythmus, d.h., es existieren immer zwei unterschiedlich entwickelte Generationen nebeneinander, Paarungszeit ab Anfang August.

Kürbisspinne (Araniella cucurbitina)
Werdau, 30.06.2012, 07.07.2012;
häufige einheimische Spinnenart; mit einer Größe von ca. sechs mm (Weibchen) und vier mm (Männchen) recht kleine Radnetzspinne, Hinterleib glänzend grün mit schwarzen Punktpaaren, ausgewachsene Tiere haben einen roten Fleck am Ende des Hinterleibes.

Wespenspinne (Argiope bruennichi)
Werdau, 10.09.2008, Benninger Ried, 09.09.2018 (3), Tussenhausen, 27.08.2020, 03.09.2020;
ursprünglich nur in Südeuropa heimisch, in den letzten Jahrzehnten hat sich die Wespenspinne über fast ganz Deutschland verbreitet, bevorzugt sonnige, offene Standorte mit strukturreichem Pflanzenbewuchs, bodennahes Netz mit Zickzack-Band, Weibchen werden bis zu 17 mm groß, Männchen nur bis zu 6 mm, Spinne des Jahres 2001.

Listspinne picture galleries for websitesby VisualLightBox.com v6.1
Familie Raubspinnen (Pisauridae)

Listspinne (Pisaura mirabilis)
Stäfa (Schweiz), 11.08.2012;
bis 14 mm groß, Vorderkörper kann hellbraun, grau bis schwarz gefärbt sein, heller Längsstrich in der Mitte, Hinterkörper nach hinten verjüngt, dunkel gerandete Zackenbinde auf dem Rücken, liebt sonnige Lebensräume, auf Grund des Balzverhaltens des Männchens, welches sich zur Paarungszeit dem Weibchen mit einem Geschenk, z.B. einer eingesponnenen Fliege, nähert, auch Brautgeschenkspinne genannt, Spinne des Jahres 2002.

Rindenspringspinne
Zebraspringspinne picture galleries for websitesby VisualLightBox.com v6.1
Familie Springspinnen (Salticidae)

Rindenspringspinne (Marpissa muscosa)
Stäfa (Schweiz), 25.09.2012;
eine der größten einheimischen Springspinnen mit einer Körperlänge von bis zu 8 mm (Männchen) und 11 mm (Weibchen), Beine hell-dunkel geringelt, langgestreckter Oberleib mit Tarnzeichnung, bewohnt in der Regel Baumstämme oder Holzwände.

Zebraspringspinne (Salticus scenicus)
Werdau, 17.05.2010;
auch Harlekinspringspinne genannt, Größe vier bis sieben mm, hell und dunkel gefärbte Schuppenhaare, recht kurze Beine, mit denen sie sich hüpfend fortbewegt, im Vergleich zu anderen Spinnen können Springspinnen mit den beiden großen Frontaugen, einem weiteren nach vorn gerichteten Augenpaar und vier Augen an den Seiten des Vorderleibes sehr gut und auch nach hinten sehen, Spinne des Jahres 2005.

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Große Winkelspinne Große Winkelspinne
Familie Trichterspinnen (Agelenidae)

Große Winkelspinne (Tegenaria atrica)
Surrein (Schweiz), 27.08.2011;
auch Hausspinne, Winkelspinne oder Hauswinkelspinne genannt, mit bis zu 20 mm (Weibchen) größte, Höhlen und Häuser bewohnende, heimische Spinne, Spinne des Jahres 2008.

Wolfspinne picture galleries for websitesby VisualLightBox.com v6.1
Familie Wolfspinnen (Lycosidae)

Wolfspinne (Pardosa lugubris)
Bäretswil (Schweiz), 04.06.2010, Weibchen mit Eikokon;
Bodenbewohner, gern auf trockenem, sonnigem Untergrund, von Frühjahr bis zum späten Herbst zu finden, Paarung im April, Eier werden im Kokon am Hinterleibsende des Weibchens herumgetragen, die meisten Wolfspinnen bauen kein Netz.

Aktualisiert 02/2021