Blutmilchpilz, 06.10.2022
Hexenbutter, 14.09.2019 Hexenbutter, 14.09.2019 Weiße Lohblüte
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Schleimpilze (Mycetozoa oder Eumycetozoa)

Schleimpilze sind trotz des Namens keine Pilze, sondern eine Gruppe einzelliger Lebewesen mit gemeinsamen Merkmalen, die sowohl Eigenschaften von Tieren als auch Pilzen besitzen, aber zu keiner der beiden Gruppen gehören. Sie ernähren sich von organischem Material, das sie mit ihrem Schleimkörper umfließen und verdauen. Experimente haben gezeigt, dass Schleimpilze sogar in einem Labyrinth auf direktem Weg zur angebotenen Nahrung finden.

Die systematische Erforschung wird durch die Botanik bzw. die Mykologie betrieben, die Wissenschaft ist sich aber nicht einig, ob Schleimpilze nun Tier oder Pflanze oder Pilz sind.

Blutmilchpilz (Lycogala epidendrum)
Tussenhausen, 6. Oktober 2022;
Vorkommen je nach Witterung ganzjährig auf Holz, kein Speisepilz.

Einer der häufigsten Schleimpilze, Fruchtkörper 3 bis 15 mm Durchmesser, ähnelt kleinen Stäublingen oder Bovisten, ungestielt, kugel- oder polsterförmig, anfangs weich und hellrosa, später rötlichgrau, gelbbraun bis schwärzlich, Außenhaut dünn, leicht warzig, im Reifestadium platzt sie auf und gibt den Sporenstaub frei.

Hexenbutter (Fuligo septica)
Tussenhausen, 14. September 2019;
Vorkommen Frühjahr bis Spätherbst, ungenießbar.

Auch Gelbe Lohblüte genannt, kann auch in anderen Farbvarianten auftreten, besiedelt verrottendes Holz, gelegentlich auch direkt den Waldboden.
Der Name entstand im Mittelalter, als man glaubte, dass Hexen nachts die Kühe im Stall melken und Butter mit an ihre Versammlungsplätze in den Wald nahmen.

Weiße Lohblüte (Fuligo candida)
Tussenhausen, 27. September 2020;
Vorkommen April bis November auf Laub- oder Nadelbaum-Totholz, kein Speisepilz.

Auch als Weiße Hexenbutter oder Weißer Schleimpilz bezeichnet, bis zu dreißig Zentimeter großer Fruchtkörper, jung weißlich bis schwach weißgelblich, im Alter dunkler bis braun, überwuchert auch Moos oder den Waldboden und besitzt die Fähigkeit, sich auf der Suche nach Nahrung auf dem Substrat zu bewegen.

Kammförmige Keulenpilz (Clavulina coralloides)
Tussenhausen, 18. Oktober 2020;
Vorkommen zwischen August und November im Laub- und Nadelwald, gilt als ungenießbar bis bedingt essbar.

Auch als Kammförmiger Korallenpilz, Geweihförmige Koralle, Ziegenbart oder Kammkoralle bezeichnet, die Fruchtkörper wachsen in bis zu 15 Zentimeter großen Büscheln, sind korallenartig geformt und verzweigt, die oberen Enden sind kammartig aufgespalten oder haben mehrere kleine Spitzen, das Fleisch ist in der Jugend rein weiß, kann später gelblich gräulich werden.

Klebriger Hörnling (Calocera viscosa)
Markt Wald, 30. August 2016, Tussenhausen, 25. September 2018;
Vorkommen Frühsommer bis Spätherbst, Folgezersetzer, zu finden an abgestorbenen, oft bemoosten Nadelholzstümpfen, ungenießbar.

Auch Klebriges Schönhorn, Ziegenbart oder Zwergerlfeuer genannt; Fruchtkörper verzweigt, leuchtend gelb bis orange, bei Trockenheit dunkler, Fleisch von gummiartiger Konsistenz.
Häufig wird der Klebrige Hörnling wegen seiner ähnlichen Form für einen Korallenpilz gehalten, mit dem er aber nicht verwandt ist. Im Gegensatz zu einigen echten Korallenpilzen ist er nicht giftig, aufgrund der zähen Konsistenz aber nicht für den Verzehr geeignet.

Weißer Polsterpilz (Ptychogaster albus/Ptychogaster fuliginoides)
Tussenhausen, 13. September 2022, 6.Oktober 2022 (2), 1.Oktober 2023;
Vorkommen September bis November, auf Grund seiner Konsistenz als Speisepilz unbrauchbar.

Gehört zu den Saftporlingen, Folgezersetzer, wächst im Nadel- und Nadelmischwald, bevorzugt Totholz von Fichte und Kiefer, halbkugelige oder kissenförmiger Fruchtkörper, filzig zottige Oberfläche, jung weiß bis gelblich oder rosa, später ocker- bis rotbraun.
Der Weiße Polsterpilz ist eine Nebenfruchtform (Anamorphe) eines Porlings, der sich als Hauptfruchform unter oder neben dem Pilz entwickelt.

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Aktualisiert 04/2024