Ordnung Braunsporer (Cortinariales)

Braunsporer sind Blätterpilze mit bräunlichem Sporenpulver, das Fleisch ist faserig und die Lamellen sind angewachsen.

Familie Schleierlingsähnliche (Cortinariaceae)

Blutroter Hautkopf (Cortinarius sanguineus)
Tussenhausen, 6. Oktober 2022;
Vorkommen August bis Oktober in feuchten Nadelwäldern, stark giftig!

Mykorrhizapilz, lebt bevorzugt in Symbiose mit Fichten und Kiefern; Pilz komplett blut- bis braunrot gefärbt, Hut jung kegelig bis halbkugelig, später gewölbt, mitunter etwas gebuckelt, Oberfläche matt, feinfilzig, der Rand kann jung braunrote Velumresten aufweisen, nicht gerieft, Lamellen am Stiel angewachsen, entfernt stehend, Stiel schlank, bisweilen heller, leicht verdickte Stielbasis, riecht schwach rettichartig.

Orangegelber Flockenschnitzling (Flammulaster limulatus)
Winterthur (Schweiz), 30. September 2013;
Vorkommen Juni bis Oktober auf morschem Laub-, seltener auf Nadelholz; kein Speisepilz.

Kleiner geselliger Pilz, wächst gern auf liegenden Buchenstämmen, Hut gewölbt, Hutoberfläche samtig-matt mit feinen Schuppen besetzt, die Lamellen sind jung gelb, später bräunlich, der Stiel ist goldgelb bis braun und das Fleisch ist gelb, Geruch und Geschmack sind unauffällig.
Der Orangegelbe Flockenschnitzling ist ein selten vorkommender Vertreter der Schüppchenschnitzlinge, in der Schweiz ist er auf der Roten Liste als "verletzlich" eingestuft.

Violetter Schleierling (Cortinarius violaceus)
Tussenhausen, 6. Oktober 2019;
Vorkommen August bis Oktober meist in Laub- oder Mischwald, gilt zwar als essbar, ist aber kein wirklich guter Speisepilz, der Geschmack ist muffig, also diesen Pilz lieber optisch genießen.

Der komplette Pilz ist von intensiv blauvioletter Farbe, Hut kugelig, im Alter flach, Hutoberfläche schuppig, Stiel an der Basis keulenartig verdickt.

Violetter Risspilz (Inocybe geophylla var. Lilacina)
Tussenhausen, 23. August 2017, 27. September 2020;
Vorkommen Mai bis November in Laub-und Nadelwäldern, stark giftig, kann mit dem essbaren Violetten Lacktrichterling (Laccaria amethystina) verwechselt werden, dessen Lamellen jedoch wie Hut und Stiel blau-violett sind.

Der Violette Risspilz wird auch Violett-seidiger Risspilz oder Lilaseidiger Risspilz genannt, Hutfarbe kräftig violett, die Form jung kegelig mit spitzem oder rundlichem, teilweise leicht ockerbräunlich gefärbtem Buckel, der Hutrand ist anfangs eingebogen mit Haarschleier zum Stiel, die Lamellen sind cremefarbig bis bräunlich.

Stockschwämmchen (Kuehneromyces)
Kaufering, 1. Oktober 2016;
Vorkommen von April bis November im Laub- und Nadelwald an an morschen Laubholzstümpfen, seltener an Nadelholz, sehr guter Speisepilz, besonders für Pilzsuppen und als Mischpilz beliebt, wobei frisch nur die Hüte verwendet werden, zum Trocknen eignet sich der ganze Pilz.
Vorsicht, der tödlich giftige Gifthäubling (Galerina marginata) kann zur selben Zeit am selben Baumstumpf vorkommen, Unterscheidungsmerkmal ist der Stiel, der beim Gifthäubling keine Schüppchen hat!

Der kleine bis mittelgroße Blätterpilz wächst meist in Büscheln, die Hüte sind hell- bis dunkelbraun, der Stiel ist blassgelb, nach unten hin bräunlich, beringt, unterhalb des Ringes mit Schüppchen besetzt, die Lamellen sind angewachsen und am Stiel leicht herablaufend.

Familie Träuschlingsähnliche (Strophariaceae)

Graublättriger Schwefelkopf (Hypholoma capnoides)
Tussenhausen, 30. September 2020 (2), 18. Oktober 2020;
Vorkommen Sommer bis Spätherbst in Nadelwäldern, guter Speisepilz, ist die einzige essbare Art der in Deutschland vorkommenden Schwefelköpfe (Hypholoma). Die Lamellen dürfen keine grünen oder gelben Farbentöne aufweisen, bei grüngelben Lamellen besteht Verwechslungsgefahr mit dem stark giftigen Doppelgänger Grünblättriger Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare), der Pilz sollte also nur gesammelt und verzehrt werden, wenn kein Zweifel an der Bestimmung besteht.

Folgezersetzer, wächst in Büscheln oft auf morschen Stümpfen, Wurzeln oder liegenden Ästen, besonders an Fichten, auch Rauchblättriger Schwefelkopf genannt, die Hüte erreichen einen Duchmesser zwischen 2 und 8 cm, sind ockergelblich gefärbt, die Oberfläche ist glatt, der Hutrand ungerieft, Stiele weißlich, schlank, faserig-zäh und aufgrund des büscheligen Wachstums teilweise verbogen, Lamellen blass, später aschgrau, im Alter grauviolett gefärbt.

Grünspanträuschling (Stropharia aeruginosa)
Wüstenbrand, 19. Oktober 2013, Tussenhausen, 30. Oktober 2016 (4);
Vorkommen Juli bis Oktober im Laub- und Nadelwald; essbar, als Mischpilz geeignet.

Der Grünspanträuschling ist gesellig, er wächst auf oder neben vermorschtem Holz, in Gärten und auf Wiesen. Wenn der Speisewert des Pilzes auch nicht besonders hoch ist – mit seiner intensiven Farbe und den kleinen weißen Flöckchen am Hutrand ist der Grünspanträuschling ausgesprochen schön anzusehen. Bei Nässe ist der Hut allerdings mit einem dicken Schleim überzogen.
Geflecktblättriger Flämmling, 11.10.2017 picture galleries for websitesby VisualLightBox.com v6.1

Familie (Hymenogastraceae)

Geflecktblättriger Flämmling (Gymnopilus penetrans)
Tussenhausen, 11. Oktober 2017;
Vorkommen Frühsommer bis Herbst; ungenießbar, kann ähnlich wie der Gallenröhrling wegen der Bitterkeit die ganze Mahlzeit verderben.

Folgezersetzer, meist auf Holz, oft gruppenweise, Hut jung stumpfkegelig, später abgeflacht oder ausgebreitet, Hutrand nicht gerieft, Oberfläche schuppig, zum Rand heller, Lamellen hellgelb, später dunkler gefleckt, Stiel blasser als der Hut, faserig, ohne Ring, Basis leicht verdickt.
Pilze der Gattung Flämmlinge (Gymnopilus) haben meist eine leuchtend orange-gelbe Färbung,

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Aktualisiert 04/2024