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Familie Baumschwammartige (Fomitopsidaceae)
Eichenwirrschwamm (Daedalea quercina)
Tussenhausen, 3. Dezember 2016;
Vorkommen ganzjährig an Eichen, oft auf entrindeten Baumstümpfen; wird auch Eichen-Wirrling oder Eichen-Tramete genannt, wie
der Name sagt, benötigt er die Eiche als Wirt, selten ist er auch an Pappel oder Buche zu finden; die Fruchtkörper sind
gruppenartig verwachsen, haben eine sehr harte Konsistenz, sind langlebig und bleiben oft viele Jahre am Substrat. Die
Färbung ändert sich mit zunehmender Reife.
Obwohl ganzjährig zu finden, ist der Eichenwirrling von März bis September aktiv, während dieser Zeit findet die Sporenbildung
statt.
Der Pilz erzeugt Braunfäule, bei langjährigem Befall gefährdet er die Stand- und Bruchsicherheit der Bäume.
Fichtenporling (Fomitopsis pinicola)
Jettingen-Scheppach, 14. September 2007, junger Fichtenporling, Markt Wald, 13. November 2020;
Vorkommen ganzjährig an lebenden oder abgestorbenen Laub- und Nadelbäumen, häufig an Fichten; wird auch Rotrandiger
Baumschwamm genannt, wobei er in seiner Färbung sehr variabel ist und nicht immer einen roten Rand besitzt; die
Hutfarbe ist bei jungen Exemplaren weiß oder gelb, im Alter dann dunkelbraun bis schwarz, die Oberfläche ist buckelig.
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Familie Stielporlingsverwandte (Polyporaceae)
Filzporling (Onnia tomentosa)
Werdau, 26. Juli 2007;
Vorkommen ganzjährig als Baumparasit am Wurzelgeflecht von Nadelbäumen; ungeniessbar; wird auch Filziger Dauerporling genannt;
die Hutoberseite ist gelbbraun bis rötlichbraun, flach wellig, am Rand schwach gezont und fühlt sich samtig an; wächst in
Gruppen auf sandigem oder moosigem Boden.
Nadelholzbraunporling (Phaeolus spadiceus)
Tussenhausen, 14. September 2021, 23. September 2021, 21. September 2023;
auch Gelber Braunporling, Fichtenbraunporling oder Kiefernbraunporling, ungenießbar;
Folgezersetzer, wächst von Juni bis Oktober auf oder nahe totem Nadelholz, vor allem an Fichten, Lärchen und Kiefern;
Fruchtkörper jung leuchtend gelblich, mit zunehmendem Alter von der Mitte aus rotbräunlich, sehr alte Fruchtkörper
können auch schwärzlich gefärbt sein, Fleisch jung noch relativ weich, später zäh von korkähnlicher Konsistenz, auf
der Unterseite weißgelbliche bis graubräunliche Poren.
Der Nadelholzbraunporling gilt als Färbepilz, mit ihm lässt sich Wolle in Orange- oder Grüntöne färben.
Riesenporling (Meripilus giganteus)
Kaufering, 1. Oktober 2016;
Vorkommen Juni bis Oktober im Misch- und Nadelwald, nur jung essbar; Folgezersetzer, der über abgestorbene Wurzeln in den
Stamm eindringt und im Baum Weißfäule erzeugt; die Hutoberfläche ist anfangs gelbbraun, dann graubraun, das Fleisch ist nur
bei ganz jungen Exemplaren weich, im Alter wird es lederig und zähfaserig und ist nicht mehr genießbar.
Die einzelnen Fruchtkörper bestehen aus zungenförmigen Hüten, die meist wie Dachziegel übereinander geschichtet sind, der
gesamte Fruchtkörper kann bis zu 70 Kilogramm schwer und bis zu 50 cm, in Einzelfällen sogar 100 cm, breit werden und ist
damit in Mitteleuropa der größte und schwerste Sammelfruchtkörper.
Schmetterlingstramete (Trametes versicolor)
Markt Wald, 13. November 2020, 21. Oktober 2023;
Vorkommen ganzjährig an Laub- oder Nadelhölzern, ungenießbar; die Schmetterlings-Tramete wird zu den häufigsten
Porlingen gezählt; Folgezersetzer, besiedelt tote oder sich zersetzende Baumstümpfe, liegende Stämme und Zweige und
ist in Mitteleuropa sowohl im Laub-, als auch im Nadelwald anzutreffen, frische Fruchtkörper erscheinen ab Ende Mai
bis August; die Fruchtkörper wachsen rosettenförmig, die relativ dünnen Hüte sind an der samtigen Oberseite bunt
gezont, wobei das Farbspektrum von hell- bis dunkelbraun, olivfarben, bläulich oder rötlich reicht, was dem Pilz
auch den Namen Bunte Tramete gab; der Hutrand ist wellig, gebuchtet, die weiße Unterseite der Hüte ist mit kurzen
Poren besetzt.
Die Schmetterlingstramete gilt als Heilpilz, vor allem in Asien werden daraus zahlreiche Medikamente hergestellt.
Schwefelporling (Laetiporus sulphureus)
Zaisertshofen, 13. September 2020;
wird auch Laubholzschwefelporling genannt, weil seine Wirtsbäume hauptsächlich Laubbäume sind; der Hut ist leuchtend
gelblich-orange, die Röhren sind feinporig und wie die Fleischfarbe gelb; in sehr jungem Zustand ist der Pilz gegart essbar,
der Geschmack soll an Hühnchenfleisch erinnern, weshalb er im englischen Sprachraum "Chicken of the Woods" heißt,
allerdings kann der Geschmack je nach Wirtsbaum variieren, von bitter an Eiche oder Buche bis mild und angenehm an Weide,
Birke oder Obsthölzern, roh gilt der Schwefelporling als giftig, ist er an einem giftigen Baum, z.B. der Eibe, gewachsen,
können Giftstoffe in den Pilz gelangen.
Zunderschwamm (Fomes fomentarius))
Kaufering, 1. Oktober 2016, Tussenhausen, 30. September 2020, 14. September 2023;
Vorkommen im Laubwald, bevorzugt Rotbuche, mehrjährig, befällt geschwächte Bäume, vor allem Laub-, seltener
Nadelbäume, und bildet an den Stämmen dicke, konsolenförmige Fruchtkörper, die einen Durchmesser von bis zu 30 cm
erreichen können.
Früher wurde aus dem getrockneten Fleisch des Pilzes der begehrte Zunder hergestellt, daher hat der Pilz seinen deutschen
Namen erhalten.
Der Zunderschwamm gilt in der Naturheilkunde oder in der Traditionellen Chinesischen und Japanischen Medizin auch als
Heilpilz. |