Ordnung Sprödblättler (Russulales)

Sprödblättler sind Pilze mit spröden, leicht splitternden Lamellen und brüchiger Konsistenz des Fleisches, wie Täublinge (Russula) und Milchlinge (Lactarius), die ausschließlich Mykorrhiza-Pilze und für den Bestand unserer Wälder unverzichtbar sind.

Familie Täublingsverwandte (Russulaceae)

Flaumiger Milchling (Lactarius pubescens)
Jettingen-Scheppach, 18. Oktober 2018;
Vorkommen Spätsommer bis Herbst unter Birken, gilt als leicht giftig, weißmilchende Pilze wie der Flaumiger Milchling sind keine Speisepilze.

Wird auch Flaumiger Birkenmilchling oder Blasser Zottenreizker genannt, kann mit dem ebenfalls in der Nähe von Birken wachsenden Birken-Milchling (alte Bezeichnung Birkenreizker) verwechselt werden; sehr gesellig, Hut flaumig behaart, cremeweiß bis lederfarben, im Alter trichterförmig vertieft, der Rand ist jung eingerollt, die Lamellen sind weisslich bis cremefarben, am kurzen, dicken Stiel angewachsen und in Stielnähe manchmal gegabelt.
Milchlinge bilden generell eine Lebensgemeinschaft mit Bäumen, der Begleitbaum ist daher für die Bestimmung unerlässlich.
Die Bezeichnung Reizker gilt heute nur noch für rotmilchenden Arten, die alle essbar sind.

Ockertäubling (Russula ochroleuca)
Tussenhausen, 23. September 2017, 11. Oktober 2020, 12. November 2020;
Vorkommen Juli bis November im Misch- und Nadelwald, häufig in der Nähe von Fichten; essbar, als Speisepilz nicht besonders wertvoll, das Fleisch schmeckt leicht scharf, aber als Mischpilz ist er durchaus geeignet.

Wird auch Ockergelber Täubling oder Zitronentäubling genannt, die Hutfarbe ist blass- bis ockergelb, die Huthaut lässt sich abziehen, in feuchtem Zustand ist sie schmierig, Stiel, Lamellen und Sporenpulver sind weiß, die Lamellen sind sehr brüchig.
Die Gattung Täublinge (Russula) zählt zu den artenreichsten Pilzgattungen weltweit, die Fruchtkörper sind teilweise recht groß und häufig auffallend farbig.

Nach der Täublingsregel können essbare von ungenießbaren oder giftigen Täublinge durch Zerkauen kleiner Mengen rohen Pilzfleisches unterschieden werden. Essbare Arten schmecken mild, während scharf und/oder bitter schmeckende Arten giftig und/oder ungenießbar sind.

Bei Anwendung dieser Regel sollte der fragliche Pilz zweifelsfrei als Täubling identifiziert sein, sonst kann es zu unliebsamen Folgen wie schweren, schlimmstenfalls tödlichen Pilzvergiftungen kommen. Auch Giftpilze können mild schmecken, so kann der essbare Grüne Speise-Täubling mit dem Grünen Knollenblätterpilz, dessen Gift sich nicht durch Schärfe verrät, verwechselt werden.
Da täublingsverwandte Pilze Mykorrhizapilze sind, sind sie in unmittelbarer Nähe von Bäumen zu finden. Nicht in Baumnähe wachsende Pilze können also keine Täublinge sein, für solche Pilze ist die Täublingsregel ausgeschlossen.

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Aktualisiert 04/2024